Es wird vermutet, dass in frühester Zeit der Blankenrather Pfarrgeschichte (um 1300) ungefähr an der Nordwestecke des heutigen Pfarrhauses eine Kapelle gestanden hat. Bei einem Brand 1664 soll die Kirche zerstört worden sein. Allein der Turm blieb stehen. Ein notdürftiger Behelfsbau wurde errichtet. 1761 wurde der Bau des heutigen Kirchenschiffes in die Wege geleitet. Die Gemeinde Blankenrath musste für die Wiederherstellung des alten Turmes und für neue Glocken sorgen. Die Einwohner der Filialorte des Kirchspiels übernahmen den Bau des neuen größeren Kirchenschiffes. 1762 war der Ausbau beendet und fertiggestellt. 1827 und 1845 wurde die Kirche ausgeweisst. Die Altäre wurden kleiner gemacht und vergoldet. Die Eingangstür hinter dem Altar wurde zugemauert. 1876 wurde die Kirche unter Pastor Stephani renoviert. Sie erhielt im Inneren einen Ölfarbenanstrich, der 1234 Taler gekostet hat. Gleichzeitig wurden die drei Altäre, die Kanzel und die Kommunionbank angestrichen und vergoldet. Die Kosten betrugen 4800 Mark. Die Stationsbilder wurde ebenfalls in diesem Jahr beschafft. 1878 erhielt die Kirche einen Außenputz, Kosten 2800 Mark. 1896 wurde die Pfarrkirche vergrössert (Orgelempore), drei neue Altäre, die Kanzel (Kosten 800 Mark) und Kommunionbank neu angeschafft. Die neue Orgel wurde in der Pfarrei zusammenkollektiert (Kosten 6000 Mark). 1897 wurde der neue Altar konsekriert und es erklang erstmals die Orgel im erweiterten Gotteshaus. 1929 wurde eine Turmuhr angeschafft und 1934 eine Kirchenheizung gebaut. 1939 wurde der Blankenrather Kirchturm neu gedeckt und der Turmhahn erneuert. 1944, bei einem Bombenabwurf am Silvestertag, sind neun Fenster der Kirche zertrümmert. 1947 wurden neue Fenster mit Bleiverglasung eingesetzt. 1952, nach einem Blitzeinschlag, musste das Turmdach neu eingedeckt werden. 1957 bei Renovierungsarbeiten kamen unter 7 Farbschichten an Wänden und Decke die ürsprüngliche, freskenartigen Ornamente zum Vorschein. Sie wurden mit aller künstlerischen Sorgfalt konserviert. Die Altäre von 1897 wurden entfernt. Stattdessen kam der ursprüngliche Hauptaltar wieder zu Ehren. Die zwei Seitenaltäre wurden dem Stil der Kirche angepasst; 2 Statuen, Maria und Johannes, sind auf dem Hochaltar aufgestellt worden. Das alte Altarkreuz, das zeitweilig das Kriegerdenkmal krönte, wurde wieder über der Mensa errichtet. 1959 Erneuerung der Heizung. 1963 Erneuerung des Außenputzes. 1966 Liederanzeige und neue Lautsprecheranlage.
1972 erstellte man eine Planung über eine umfassende Kirchenrenovierung. Ein erster Antrag wurde jedoch vom Bistum abgelehnt. Lediglich die Erneuerung des Kirchendaches auf der Nordseite war genehmigt worden.
1974 am Aschermittwoch konnte dann mit der Renovering begonnen werden. Höhepunkt der Kirchenrenovierung war die Neugestaltung des Altarraumes. Man entschied sich für ein Konzept, indem das Motiv des Lebensbaumes bestimmend war. Altar und Tabernakel (Darstellung des Abendmahles) bilden eine Einheit. Mit der Innenausmalung wurde begonnen und die bereits 1957 entdeckten Fresken, wurden dem Stil der übrigen Deckensausmalungen angepasst. Ein Teil der Nischen wurden zugemauert und das Kriegerdenkmal aus dem 1. Weltkrieg im Turmeingang eingepasst. Es wurden auch neue Kirchenbänke hergestellt. Der Muttergottes, von den Pfarrangehörigen der Filiale Hesweiler gestiftet, wurde in einer Nische des Beichtstuhles ein neuer Ehrenplatz geschaffen. In der Empore fanden die vier Evangelisten der ehemaligen Kanzel einen würdigen Platz an der vorderen Ballustrade. Der Ambo und die Sitze des Priesters und der Messdiener wurden in gleichem Material gestaltet.
Am 1. Adventssonntag 1975 war dann die Altarweihe durch Weihbischof Carl Schmidt. Auf dem Osterleuchter von 1978 befinden sich als Motive die 7 Merkmale der Barmherzigkeit.
Bei dem Kirchenschiff handelt es sich um einen einschiffigen verputzten Bruchsteinbau. Die Länge beträgt 36,40 Meter, die Breite 11 Meter. Der älteste noch existierende Zeuge Blankenrather Geschichte ist allerdings der romanische Kirchturm. Er ist 33 m hoch und trägt einen achteckigen pyramiden-förmigen Turmhelm.
Die heutigen Glocken
Mitte des 2. Weltkrieges wurden die bisherigen geweihten Bronzeglocken vom Staat beschlagnahmt und es verblieb nur die 3. Glocke in Blankenrath. 1949 am Fest der Kirchenpatronin wurden vier neue Stahlglocken geweiht. Die verbliebene dritte Bronzeglocke wurde nach Schauren verkauft. Alle vier Stahlglocken tragen das Zeichen des Bochumer Vereines 1949.
Die grösste Glocke trägt die Aufschrift:
„Jesu Rex miserere!“ (Jesus, König erbarme Dich!)
Die zweitgrösste Glocke trägt die Aufschrift:
„Mater die, tuofilio nos commenda!“ (Mutter Gottes empfiehl uns Deinem Sohne!)
Die dritte Glocke trägt die Aufschrift:
„PersSt. Josefum ad Deum!“ (Durch St. Josef zu Gott!)
Die kleinste Glocke ist die Michaelsglocke.
„St. Michael, protege nos!“ (St. Michael, beschütze uns!)
Lourdes Grotte
Zu einer vertrauten Stätte des Gebetes ist die Lourdes Grotte, erbaut 1974, nicht nur für viele Pfarrangehörige des Kirchspiels Blankenrath, sonder auch für viele Besucher aus der Umgebung geworden. Das bringen die vielen Votivtafeln zum Ausdruck. Ebenso die zahlreichen Kerzen und Gedenklichter, die hier ständig brennen.
Aus bautechnischen Gesichtspunkten gab die Trockenlegung der Kirche Anlass, eine Verlegung der Lourdes-Grotte von der Kirche in Erwägung zu ziehen. So fand man den Platz für angemessen, an der Stelle, an der früher einmal das sogenannte Pielens Heiligenhäuschen stand, für die Muttergottesstatue von Lourdes, als einen idealen Ort.
An Pfingstmontag, 03. Juni 1974, konnte Dank vieler freiwilliger Helfer nach wenigen Wochen die Einweihungsfeier mit einer Lichterprozession unter Anteilnahme vieler Gläubiger stattfinden.
Die Pflege und Unterhaltung der Grotte wird noch heute von freiwilligen Helfern übernommen.
Auch in der heutigen Zeit finden die alljährliche Fronleichnamsprozession und Bittprozession am 01. Mai und jeweils am 11. des Monats von Mai bis Oktober Lichterprozessionen zur Grotte statt.
Seit 2010, einmal im Jahr, veranstaltet die Pfarreiengemeinschaft Blankenrath eine Sternwallfahrt der sechszehn dazugehörigen Gemeinden. Zielpunkt ist die Lourdes Grotte. Dort Heilige Messe. Im Anschluss ist für das leibliche Wohl gesorgt.
Kreuzwegstationen
Betrachtet man das Gelände mit den Hecken und Büschen, auf dem jetzt die 14 Kreuzwegstationen stehen, dann kann man eigentlich meinen, es sei genau für diese Stationen geschaffen worden. Die Idee, den Weg zur Grotte durch Kreuzwegstationen weiter auszugestalten, ist bei einem Aufenthalt in Lourdes entstanden. Es war ein Wagnis, mit diesem Gedanken an die Öffentlichkeit zu treten, nachdem in den vergangenen Jahren bereits soviel gemacht wurde. Als dann aber eine Reihe von freiwilligen Spendern für die Stationen gefunden wurden, fand der Plan Zustimmig von Seiten des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes.
Nach einigen Überlegungen, um grosse Kosten zu vermeiden, entschloss man sich, die Kreuzwegstationen aus Bronze, auf Basaltsäulen angedübelt, errichten zu lassen.
Am Sonntag, dem 19. November 1978 war der Einweihungstag der Stationen, die noch heute von einer Gruppe von Frauen und Männern gepflegt werden.
Bildstock
In der Nähe der Grotte und der Kreuzwegstationen findet man auch noch einen Bildstock, der dem Hl.Bruder Klaus von der Flüe geweiht ist. Dieser Bildstock wurde im Jahr 1983 von freiwilligen Helfern der Pfarrei Blankenrath errichtet. Das Baumaterial, d.h. die Steine zur Errichtung dieses Bildstocks, wurden anlässlich einer Wallfahrt nach Flüeli im dortigen Ranft gesammelt und auf der Rückfahrt im Bus mit nach Hause transportiert.