Unter den Baudenkmälern der vergangenen Jahrhunderte findet sich die Kapelle der Filiale von Liesenich, das auch als Vordersten Strimmig bezeichnet wurde. Der spätgotische Bau lässt darauf schließen, dass dieselbe im 15ten Jahrhundert erbaut, aber erst 1569 bezeugt wurde und sie war sehr wahrscheinlich ein Bau des Pfarrers Bechel (†1522), der auch einen Hof zu Liesenich seiner Pfarrei schenkte. In der Kirchenchronik von Liesenich ist verzeichnet, dass der Bau dieser Kapelle „In Gottes Namen anno domini 1482“ erfolgte. Sechs Bürger waren es, die sich erboten, eine Kirche zu bauen. Sie waren des Schreibens unkundig und versahen daher die Urkunde mit ihrem Hauszeichen.
Unter Pastor Koch erhielt die Filiale 1689 einen neuen Altar. Die Kapelle war anfangs der heiligen Gertrud, später der heiligen Katharina geweiht.
Über die Gründe und den Zeitraum, die zur Änderung der Schutzpatrone führten, liegen keine fundierten Angaben und Jahreszahlen vor. Im Jahre 1731 wurde die Kapelle erweitert,vor allem des Daches und erhielt den dreifach geschweiften barocken Helm von schönem Umriss.
1852 nahm Tünchermeister Grießen aus Zell eine Ausmalung vor. 1910/12 wurde die Kirche von dem Kirchenmaler Servat Wellems und Humbert aus Morbach ausgemalt und der Altar wurde in dieser Zeit überarbeitet. 1903 bekam die hiesige Kapelle ein Harmonium, 1904 eine neue Katharina Statue und 1911 eine Muttergottesstatue.
Im Herbst 1955 ließ Pastor Mohr die Kapelle vollständig renovieren, weil durch Kriegseinwirkung das Dach und auch die südliche Außenseite, einschließlich der Fenster, schwer beschädigt waren.
Fast 50 Jahre später war das Innere und Äußere der Kirche, wie auf den zuvor angefügten Aufnahmen erkennbar, wieder in einem sehr schlechten Zustand. Aufsteigendes Grund-wasser, undichte Fenster, sowie undichte Stellen des Daches hatten ihre Spuren hinterlassen. Nach mehrfachen Hilferufen in Trier, die im Jahre 1999 begannen, wurde der Zustand der Filialkirche Liesenich erneut als reparaturbedürftig anerkannt. Mit Anfang des Jahres 2000 wurde dann von Seiten des Kirchenrates und auch vom bischöflichen Generalvikariat in Trier einer Renovierung zugestimmt.
Fast 50 Jahre später war das Innere und Äußere der Kirche, wie auf den zuvor angefügten Aufnahmen erkennbar, wieder in einem sehr schlechten Zustand. Aufsteigendes Grund-wasser, undichte Fenster, sowie undichte Stellen des Daches hatten ihre Spuren hinterlassen. Nach mehrfachen Hilferufen in Trier, die im Jahre 1999 begannen, wurde der Zustand der Filialkirche Liesenich erneut als reparaturbedürftig anerkannt. Mit Anfang des Jahres 2000 wurde dann von Seiten des Kirchenrates und auch vom bischöflichen Generalvikariat in Trier einer Renovierung zugestimmt.
In mehreren Bauabschnitten und in unermüdlicher Eigenleistung, eingebettet in eine große Spendenaktion, konnte der gesamte Innenraum neu gestaltet und alle seitlichen Fenster überarbeitet werden. Zu den Renovierungsmaßnahmen zählen auch die Anschaffung eines neuen Harmoniums und die Überarbeitung des Krieger-Ehrenmals aus dem 1. Weltkrieg, das wieder im Glockenturm, am Ausgang der Kirche angebracht wurde.
Während der Baumaßnahme fanden die wöchentlichen Gottesdienste im Gemeindehaus statt. Dank der aktiven Bauleitung und des stetigen Einsatzes von Bauhelfern gingen die Arbeiten schnell voran, so dass die Bauarbeiten in März 2003 abgeschlossen werden konnten. Zur feierlichen Mitgestaltung der ersten heiligen Messe und Altarweihe, am 30.03.2003 durch Pater Dieter Maier und Weihbischof Leo Schwarz, nach Abschluss der Innenrenovierung der Kirche, trug neben der Bevölkerung auch der Männergesangverein Liesenich bei.
Der abgeschlossenen Innenrenovierung schloss sich in den beiden folgenden Jahren die Außenrenovierung der Filialkirche Liesenich an.
Wie die Kirchenchronik berichtet, wird das Geläut der kleinen Kirche aus Liesenich von einer einmaligen Geschichte geprägt. Die Jahreszahl und somit die Anschaffung der ersten beiden Glocken ist nicht bekannt. Doch bereits beim Umbau der Kirche, im Jahre 1771, werden zwei Glocken erwähnt.
Anno domini MDCCCLXXIV (1884) wurden die beiden Glocken der Filiale Liesenich, deren größte Glocke durch einen Riss unbrauchbar geworden war in Neuwied umgegossen. Es wurde durch den Umguss ein schönes harmonisches Geläute geschaffen, dessen größte Glocke den Ton „A“ anschlägt und die Unterschrift trägt:
„F. Administratis Circouli Zell Dmo. Nasse”
“Consule in Senheim Dmo. Niehl“
„Pastore in Strimmig R.D. Mich. Alt,“
„Präside Comunit Endres“
„Gegossen von Math. Eberbach in Neuwied“
„Santa Maria Auxilium Christianorum protegenos Et salva Ecclesiam tuam oppressam“. A.MDCCCLXXXIV
Die kleine Glocke dagegen schlägt den Ton “Dis” und trägt die Unterschrift “Sancta Catharina! Ora pro nobis“.
Die Gemeindechronik berichtet:
„Die Weihe der neuen Glocken wurde am Donnerstag den 20. November durch unseren hochwürdigen Herrn Pastor Alt vorgenommen, bei welchem für die größte Glocke die Katharina Linden und Peter Josef Bickler Pate und Göthe waren. Sie wurde unter den Schutz Mariä gestellt. Die kleine Glocke trägt den Namen Katharina und als Pate und Göth waren der Johann Peter Heinzen, Schuhmacher und die Katharina Theisen zugegen. Gleich nach vollzogener Taufe wurden die Glocken durch den alten Glockengießer sofort gehängt, wobei der Schmiede Johann Josef Pies von hier tätig war. Und so wurden die neuen Glocken am Sonntag, den 22. November, dem Tag vor unserer Kirmes zum ersten Mal geläutet.“
Liesenich, den 23. November 1884, Johann Endres
„Im Jahre 1885 wurde durch die hiesigen Eingesessenen, jeder nach seinen Kräften, Geld als milde Gabe zusammengelegt und eine neue Monstranz durch unseren Pastor in Trier gekauft und der hiesigen Filialkirche als Eigentum überwiesen. Jeder Einwohner hatte zu diesem religiösen Zwecke sein Schärflein beigetragen. Keiner weniger wie 2 bis 3 Mark, aber auch mehrere haben bis zu 12 Mark beigetragen. So geschehen im November 1885 zu Liesenich:“
Johann Endres, Gemeindevorsteher
In den Kriegsjahren 1917/18 wurden auf Befehl der obersten Heeresleitung die Glocken teilweise aus den Kirchen genommen, um sie für Kriegszwecke einzuschmelzen. So musste auch die Zivilgemeinde Liesenich die größte Glocke abgeben und mit der kleineren auskommen.
Im Frühjahr 1925 wurde wieder im ganzen Dorf Geld gesammelt, sodass schon im Sommer eine neue Glocke bestellt werden konnte. Bereits am 12. November desselben Jahres wurde sie geliefert und die Einweihung vorbereitet. Die Glocke wurde, zusammen mit noch zwei neuen Glocken für die Pfarrkirche in Mittelstrimmig eingeweiht. Die Glockenweihe wurde von Dechant Krieger vorgenommen. Dabei erhielt die neue Glocke den Namen „Sancta Maria“. Als Paten waren Theodor Theisen und Hedwig Hansen zugegen. Die Glocke schlägt den Ton „E“ an und hat ein Gewicht von 289 kg. Sie kostete, einschließlich der Überführung und anderer Nebenkosten 1.001,92 Mark. Geliefert wurde Sie von der Glockengießerei „Mabilion u. Co. Saarburg“. Nachmittags nach der Einweihung wurde die Glocke auf einem geschmückten Wagen, mit zwei Pferden gezogen, nach der hiesigen Kapelle in Liesenich überführt. Dort wurde die Feier fortgesetzt. Herr Lehrer Moll hielt die Ansprache und leitete den Männergesangverein, der Lieder zur Feierstunde vortrug. Ferner verschönerten zahlreiche Gedichte, die von Schulkindern vorgetragen wurden, das freudige Ereignis.
Im Jahre 1942 war es wieder mal soweit. Es herrschte Krieg und die Künder von Freud und Leid, die Glocken in der Filiale zu Liesenich, wurden beschlagnahmt und aus der Kirche entfernt. Ausgang August 1942 hallten ihre Klänge zum letzten Mal über das kleine Hunsrückdorf.
Als der Krieg zu Ende war, brachten die Dorfbewohner wieder ein Opfer und steuerten zum Kauf von neuen Glocken ihr Schärflein bei. Ein freudiges Ereignis war es deshalb, als Anfang des Jahres 1948 die Weihe der neuen Glocke für die Kirche bekannt gegeben werden konnte. Große Schwierigkeiten waren zu überwinden, weil es neben dem Geld, das zu dieser Zeit nur ganz geringe Kaufkraft besaß, auch Lebensmittel als Tauschmittel eingesetzt wurden.
Danach oblag es auch noch der Gemeinde, die Glocke in Bochum abzuholen, was wiederrum mit Schwierigkeiten verbunden war. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz konnte die Weihe auf Gründonnerstag, mittags 13:00 Uhr festgesetzt werden. Die Weihe wurde vorgenommen von Herrn Pastor Peter Mohr. Die Glocken trugen die Inschrift „Sancta Maria und Sancta Katharina“. Pate und Göth waren Josef Gossler, Josef Zimmer, sowie Katharina Häser und Hedwig Buchholz.
Über die Anschaffung freute sich die ganze Gemeinde und fast alle Leute waren bei der Einweihung zugegen. Die Feier wurde durch Gedichte der Schulkinder (Das Lied der Glocke) unter der Leitung von Fräulein G. Luxem und durch Lieder des Männergesangvereins, unter der Leitung von Josef Zimmer, umrahmt. An Ostersonntag 1948 läuteten die Glocken zum ersten Mal.
Die Filialkirche von Liesenich wird in der Geschichte auch unmittelbar mit dem Pfarrhaus, dem Sitz des Pfarrers, in Verbindung gebracht, das dort über 200 Jahre seinen Sitz hatte.
Ursprünglich stand auf der Rainmauer, unter einem gusseisernen Kreuz, ein kleiner Bildstock, dessen Her-kunft und Erbauung nicht mehr ermittelt werden konnte. Wir wissen nur, dass 1929/30 derselbe von Josef Kölzer aus Liesenich, samt der Figur des hl. Nikolaus, erneuert wurde und dass in früheren Zeiten dort ein Feldweg vorbei führte.
1962 war die Existenz des Bildstockes gefährdet, da mit der Flurbereinigung der Weg zu einer Nebenstraße ausgebaut werden sollte. Um die Geschichte und die Bedeutung des Straßennamens zu erhalten, (diese wurde Nikolausstraße genannt), erbaute der Heimat- und Verkehrsverein aus Liesenich 1971 mit seinen ehrenamtlichen Helfern, einen neuen Bildstock und fügte ein kleines Basaltkreuz an, dass früher auch unmittelbar neben dem Bildstock gestanden hat. Die geschnitzte Holzfigur wurde damals von einem Liesenicher Bürger gestiftet.
Der erste Bildstock an dieser Stelle wurde schon vor vielen Generationen, unmittelbar vor der Brücke über den Flaumbach in Richtung Beilstein zu Ehre des hl. Nepomuk, errichtet.
Nicht nur den Bewohnern von Liesenich, auf dessen Gemar-kung der Bildstock steht, sondern auch jedem Wanderer, vielleicht auch manchem Autofahrer, ist diese Stelle bekannt. Bedauer-licherweise ist aus Gemeinde-chroniken nicht zu erfahren, wann und wer der erste Bildstock dort erbaut und welcher Anlass zum Bau desselben beigetragen hat. Dass mit der Errichtung des Bildstockes in früheren Zeiten der hl. Johannes von Nepomuk als Schutzpatron für diese Stelle auserwählt wurde, hatte sicher einen tieferen Sinn. Wie dem auch war, diese Stelle im Flaumbachtal hatte, mit diesem Bildstock geschmückt, immer eine besondere Bedeutung.
Leider wurde in den sechziger Jahren von unbekannten Tätern der Bildstock aufgebrochen und die geschnitzte alte Statue entwendet. Doch spontan fanden sich Helfer; der beschädigte Bildstock wurde wieder hergestellt und er erhielt eine neue, handgeschnitzte Figur, die von einem einheimischen Bürger gestiftet wurde. Doch diese eilige Wiederherstellung des kleinen Bauwerkes konnte nicht lange dem Wetter der Jahreszeiten trotzen und es drohte, vom Regenwasser beschädigt, zusammenzubrechen.
Im Jahre 1993 kam nun der Heimat- und Verkehrsverkehrsverein von Liesenich, der sich neben der Dorfverschönerung auch für Denkmalpflege und Landschaftsschutz einsetzte, diesem Zerfall rechtzeitig zuvor. Er schuf mit seinen ehrenamtlichen Helfern und mit eigenen Mitteln in einer General-Überholung einen neuen Bildstock, der in Form und Aussehen den Namen wirklich verdiente.
Spitzbogenähnlicher Innenraum und das Dach mit Naturschieferplatten abgedeckt verleihen ihm heute ein schönes Aussehen und Wetterfestigkeit für noch viele Jahre. Gleichzeitig wurde dort auch noch ein Ruhe und Autoparkplatz eingerichtet, sodass zukünftig jeder Wanderer Gelegenheit hat, vor diesem Bildstock zu verweilen.
Der hl. Johannes von Nepomuk lebte etwa vor 600 Jahren und wirkte als Priester in Prag. Er musste dort die Politik seines Erzbischofs vertreten, die keineswegs vom gesamten Klerus gebilligt wurde. Sein Dienstherr, Erzbischof .Jan von Jenstein", widersetzte sich vehement den Versuchen des König "Wenzels dem IV.", die kirchlichen Belange staatlicher Bevormundung zu unterstellen.
Als treuer Diener seines Herrn und der Kirche leistete Johannes von Nepomuk ebenfalls Widerstand. Er tat das so unerbittlich, dass König Wenzel ihn zusammen mit anderen Geistlichen verhaften, foltern und im Jahre 1393 in Prag in der Moldau ertränken ließ. Er wurde später als Brückenheiliger verehrt.
Dieses schmiedeeiserne Kreuz wurde in reiner Handarbeit erstellt. Es steht am Ende des Fußweges von Mittelstrimmig nach Liesenich.
Wenn es auch etwas über-laden wirkt so ist dem Hersteller doch eine tiefe religiöse Einstellung zu bescheinigen
Die Inschrift lautet:
Oh Wanderer, der du hier vorüber gehst, stehe still und denke an die Ewigkeit.
Da dieses Kreuz am Ende des Fußweges nach Liesenich steht, während sich am Anfang ein weiteres Kreuz befindet, wurde dieser Pfad immer .Kreuzpeetche" genannt.
Im Fohl vor der Brücke musste bei Flurbereinigungsarbeiten das alte Wegekreuz entfernt werden. Obwohl es keinen Hinweis darüber mehr gibt, was sich an dieser Stelle ereignet hatte, hatte das Kreuz für jeden Wanderer doch eine symbolische Bedeutung zum Innehalten. 1997 wurde etwa an gleicher Stelle ein neues Wegekreuz aufgestellt und verhalf dem Fußpfad, den man früher „Kreuzpeedche“ nannte, wieder zu seiner Bedeutung.
Auf dem Friedhof von Liesenich, vormals an der Westseite der Filialkirche, heute am linken Rande des Fußweges, steht dieses alte Basaltkreuz, das zu Ehren des Johannes Dahum aus Burgen errichtet wurde.
Pastor Dahum war in Burgen gestorben und wirkte als Pfarrer von Strömich von 1808 – 1811.
Er lebte während dieser Zeit in dem alten Pfarrhaus in Liesenich und starb 1828.
Inschrift:
Gelobt sei Jesus Christus
Die Inschrift auf der Tafel lautet:
Wollen wir treten stets mit Beten,
hin zum Kreuz von Golgotha.
Das Ertragen und Entsagen,
in der Welt nur immerdar.
Der Ursprung und der Begründer dieses Kreuzes ist nicht bekannt, doch muss an dieser Stelle schon sehr lange ein Wegekreuz gestanden haben, weil die Flurbereinigung „beim Kreuz“ genannt wird.
Die kleine Kapelle wurde 1952 neu Erbaut und ist heute ein Schmuckstück am Ortsausgang von Liesenich, die sowohl von Dorfbe-wohnern wie auch von Wanderern gerne besucht wird. Die Einweihung fand am 03. Juli 1953 statt. Nach der Segnung der Heiligen-Figuren in der Filialkirche Liesenich wurden diese auf einem geschmückten Wagen, begleitet von Reitern, Mädchen in weißen Kleidern, wehenden Fahnen und einer großen Schar von Dorfbe-wohnern an die neue Stelle gebracht. Die Einweihung wurde von Pastor Mohr vorgenommen, der den kirch-lichen Segen erteilte.
Vorher gab es eine alte Kapelle, die etwas näher am Dorfe, aber auch direkt an der Straße stand.
Schild von Rot und Gold schräggeteilt, quergebrochen. Oben ein grüner Pflug, unten in Rot ein siebenspeichiges, silbernes Richtrad.
Liesenich führte früher den Namen Vorderstrimmig bzw. Niederstrimmig. Der keltische Ortsname geht in seiner Ursprungsform auf Strymu = abschüssige oder im hangenden zurück; aus diesem Grund der schräggeteilte, querdurchbrochene Schild. Der Pflug weist auf die Entstehung des Ortes aus einem landwirtschaftlichen Gutshof. Das siebenspeichige Rad, das alte „Richtrad“, steht hier als Attribut der Orts- und Kirchenpatronin, der heiligen Katharina.
Einwohnerzahl: ca. 380
Geschichte:
Das Dorf Liesenich wird in der frühen Geschichte meist mit dem Begriff Vorderstrimmig oder ganz früher mit Lezenich, in Verbindung mit den Dörfern Mittelstrimmig und Altstrimmig, das auch Hinterstrimmig genannt wird, als die Hohe Gemeinde Strimmig zusammengefasst. Dagegen umfasst die Pfarrei Strimmig auch noch die Dörfer Forst und Briedern an der Mosel.
Die Herkunft des Namens Liesenich ist nicht eindeutig geklärt. Verschiedene Ethymologen reihen Liesenich, also die Namen mit den Endungen (ich) zu den Ortsbezeichnungen, die noch aus der gallisch - römischen Zeit stammen. Diese Annahme scheint auch die meisten Argumente für sich zu haben. Also dürfen wir uns nach der vorherrschenden Meinung der Ethymologen unseren Namen aus der gallisch - römischen Zeit als „Lisiniacurn" vorstellen. Die Forschung bestätigt ganz allgemein, dass der Name auf eine ununterbrochene Besiedlung in grauer Vorzeit zurückreicht.
Dr. Kaspers gibt auch die Erklärung, wie er sich die Namensgebung zur Römerzeit vorstellt und aus anderen Belegen nachzuweisen glaubt: Ein gallisch - römischer Edelmann steht einem Dorf vor. Er baut sich in der Nähe eines bestehenden Dorfes eine Villa (Landhaus mit Steinen gebaut und mit vielen Nebengebäuden, wie sie an vielen Orten nachgewiesen werden konnten). Das Dorf hatte seinen alten Namen vorerst beibehalten. Seiner Villa aber gab der Edelmann seinen eigenen Namen, also Lisiniacum bei uns. Wenn nun der Edelmann mit seinen Untertagen in den Krieg zog oder bei auswärtigen Versammlungen auftrat, so wurde diese Gruppe mit dem Namen des Edelmannes aufgerufen und benannt. Im Laufe der Zeit wurde dieser Name Lisinius immer gebräuchlicher, während der alte Name nach und nach in Vergessenheit geriet. Mit dieser Deutung könnte der Name Liesenich entstanden sein. Forschungen bestätigen ganz allgemein, dass der Name des Ortes Liesenich auf eine ununterbrochene Besiedlung zurückzuführen ist. Spätere Besiedlungen durch Franken und Römer werden durch Funde belegt und selbst die Verbindungswege, heute noch erkennbar, sind Zeugen für den frühen Bestand dieses Ortes.
Josef Hagen hat in seinen Arbeiten zur Erforschung der Römerstraßen in unserer Heimat einen Anfang gemacht. Er begeht 1910 mit Oberförster Künster aus Treis einen Teil der Römerstraße, die von Kaisersesch kommend in Pommern die Mosel überquert, dann die Höhen zum Hunsrück überschreitet in Richtung Weißmühle im Flaumbachtal führt. Hagen vermutet weiter, dass diese Straße weiter über Mittelstrimmig zum Thonhügel und nach Kirchberg führt. Dagegen schreibt A. Barden, dass er sich mit der Weiterführung der Straße eingehend befasst habe und zur Einsicht gelangte, dass diese Römerstraße von der Weißmühle aus, scharf am hl. Johannes von Nepomuk vorbei, am Nordhang des Flaumbaches durch den Liesenicher Wald in fast geradem Verlauf auf den Liesenicher Schock, etwas westlich der heutigen Straße, durch die Engass und Fußgass verlief und im oberen Ortsteil wieder in die heutige Dorfstraße mündete. Im weiteren Verlauf deckt sich diese alte Straße mit der heutigen Straße nach Blankenrath. Dort wo die Liesenicher Straße heute eine scharfe Linkskurve macht, verlief noch bis zur Landzusammenlegung ein Weg geradeaus zur Thonhöhe.
Somit lag Liesenich mit seinem westlichen Ortsteil unmittelbar an der alten Römerstraße. Verschiedene Faktoren weisen auch darauf hin, dass hier der Ursprung des Dorfes zu suchen ist. Zwei gefasste Brunnen und der Nachweis von alten Hausstellen sprechen für diese Geschichtsdarstellunq. Wenn wir nun von diesen Voraussetzungen ausgehen, so müsste in der Nähe des alten Dorfes Liesenich eine römische Villa gestanden haben, wobei vom Ortskundigen sofort auf das alte ehemalige Pfarrhaus neben der Kirche verwiesen wird.
Der älteste Nachweis über liesen ich bezieht sich auf eine Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1184. Mit dieser Urkunde schenkten Gerhard, Graf von Ehrenberg, und seine Gattin Agnes dem Kloster Stuben und den Klosterfrauen zur Aufnahme ihrer Tochter Gertrud zwei Landhäuser mit zwei leibeigenen Familien, mit weiteren abqabepflichtigen Häusern, sämtlichen Äckern, Waldungen, Wiesen, Weiden, Gewässer und allen Zugehörigkeiten zum ewigen Besitz.
Ein Lehnsträger ist ein adliger Herr, der von einem Grundherrn leihweise Grund und Boden übertragen bekommt. In einer weiteren Urkunde vom 02.09.1259 wird diesen Ehrenbürgern bescheinigt, dass sie schon seit einer Generation Lehnsträger der Grafen von Sponheim in der Vogtei Strimmig und Sen heim gewesen seien. Eine weitere Urkunde bestätigt den Ehrenbergern, dass sie seit Menschengedenken Lehnsherrn der Markgrafen von Jülich in Strimmig gewesen seien."
Nachfolgend ein Ausschnitt aus der erwähnten Urkunde:
Wir Wilhelm von Gottes Gnaden Marggraf von Iiilich, tun kund allen Leuten und bekennen, dass Gerhard von Ehrenberg und seine Eltern das Gut und den Hof zu Stremche mit allem Zubehör und mit seinen Hofleuten von uns so lange Menschen gedenken zu Lehn gehalten haben".
Um 1480 bis 1533 erscheinen in verschiedenen Belegen im LHK die Herrn von Bechel, ein verwandtes Geschlecht derer zu Greifenklau und der Herren zu Ehrenburg, als Besitzer des Gutes zu Liesenich.
Auch wurden einige Gemarkungsteile in Liesenich zur Pfundgrube der Geschichte. In der Liesenicher Flur "Hinter der Weide" konnte man vor der Flurbereinigung deutlich die Anlage eines römischen Landgutes feststellen. Da diese Fundsteile weder von interessierten Forschern, noch von der staatlichen Behörde, jemals ernsthaft untersucht wurde, auch die Flurbereinigung um 1970 darauf keine Rücksicht nahm, so wird ihr auch in Zukunft wahrscheinlich keine ernsthafte Rolle mehr zugemessen werden können.