Kirche St. Peter und Paul

Die Pfarrkirche ist „Sankt Peter und Paul“ geweiht. Sie ist nicht die erste Kirche in Peterswald.

Der Wald bei Peterswald gehörte früher einmal, so glaubt man, der Pfarrkirche Zell Sankt Peter. Vor ungefähr 850 Jahren siedelte sich dort eine Volksgruppe an, die das Land in Besitz nahm. Aus „Sankt Peter“ und „Wald“ entstand so der Name der neugegründeten Ortschaft Peterswald.

Die Menschen damals bauten sich eine kleine Kirche, eine Kapelle. Wann dies geschah, weiß man nicht so genau. Sicher ist aber, dass diese Kapelle am Dienstag, dem 21. Januar 1400 geweiht . Dies geschah durch den „Edelherrn“ Johann zu Wenirnburg und Beilstein und Johann von dem Walde, Johann von Metzenhausen und Herman Mayer von den Walden. Bis zu diesem Tag waren die Kapelle und der Altar noch ungeweiht.

Im Jahr 1766 wurde an gleicher Stelle, an der die Kapelle stand, eine Kirche erbaut. Das Baudatum der Kirche 1766. Es steht dort in der lateinischen Sprache „AEDIFICATUM ANNO MDCCLXVI“, was soviel heißt, wie „Erbaut im Jahre 1766“.

Der Grundriss der Kirche

Die Kirche durch die Eingangstür an der Westseite. Durch den Vorraum der Kirche gelangt ihr ins Mittelschiff, wo sich die Gemeinde zum Gottesdienst versammelt. Im vorderen Teil der Kirche liegt der Altarraum, der immer in Richtung Osten weist. Das Durchschreiten der Kirche vom Eingang zum Licht des Altars war für die

Christen ein Zeichen für diesen Weg zu Gott. Viele auf Wände und Glasfenster gemalte, aus Holz geschnitzte und aus Stein gehauene Bilder begleiten diesen Weg.

Der Altar

Das Wort „Altar“ meint ursprünglich den Opfertisch, zu dem Speise- und Tieropfer gebracht wurden. Bei den Christen wurde er zum Tisch für das Abendmahl. Der Altar ist der Tisch der Gemeinde. Hier segnet der Pfarrer Brot und Wein. Eine Darstellung des Letzten Abendmahles findet ihr als Wandmalerei im Altarraum auf der rechten Seite neben dem Hochaltar.

Das Antependium des Altares der Kirche stammt aus dem Bildchen. Hierauf sind neben Jesus am Kreuz mit seiner Mutter Maria und seinem Lieblingsjünger Johannes (Altarmitte), verschiedene Heilige dargestellt, die man nicht alle eindeutig zuordnen kann. Auf der linken Seite steht eine Heilige mit Palmwedel und Büchse. Der Palmwedel verrät uns, dass diese Heilige Märtyrerin war. Daneben ist ein Bischof mit Bischofshut, - stab und Buch zu erkennen. Rechts neben der Kreuzigungsdarstellung befindet sich eine Heilige mit Zepter und Turm oder Büchse in der Hand. Man vermutet hierin die Heilige Barbara. Neben ihr eine Königin mit Buch und abgebrochenem Stab. Man glaubt, dass dies die Heilige Helena ist. Die Adlige Schwedin Helena lebte im 12. Jahrhundert.

Der Hochaltar

Der Hochaltar stammt ursprünglich aus der Kapuzinerkirche in Cochem. Auf ihm findet ihr zwei Darstellungen. Eine Große in der Mitte und eine kleinere, runde Darstellung im oberen Teil des Hochaltares.

Auf dem unteren Bild wird der Heilige Antonius mit dem Christuskind und Engeln dargestellt. Auf dem Tisch neben ihm sieht man einen weißen Lilienzweig und ein Buch liegen. Der Lilienzweig ist ein Zeichen der Reinheit und Unschuld Antonius’ und das Buch ist ein Bild für das Evangelium, das er verkündet.

Auf dem oberen Bild sieht man den Heiligen Bonaventura mit einen roten Hut und einen Bischofsstab in der Form eines Kreuzes. Dies sind Zeichen dafür, dass er Kardinal und Bischof war.

Der Heilige Antonius

Der Heilige Antonius hieß bei seiner Geburt Fernando Martim de Bulhões e Taveira Azevedo. Er wurde in Lissabon als Sohn einer reichen Adelsfamilie geboren. Mit 16 Jahren wurde er Augustiner-Chorherr im Kloster St. Vinzenz nahe Lissabon. Nach seinem Studium wurde er zum Priester geweiht. Später entschloss er sich, dem Franziskanerorden beizutreten. 1220 trat er ins Kloster der Minderbrüder des Ordens, San Antonius Olivares in Coimbra, ein und nahm den Namen Antonius an. Antonius war ein guter Redner. Weil er selbst in Armut lebte, glaubte man seinen Reden. Seine enorme Bibelvertrautheit verschaffte ihm Bewunderung.Von Antonius werden sich viele Legenden erzählt. Zu den bekanntesten seiner Legenden gehört die Predigt am Ufer von Rimini: die Einwohner wollten ihn nicht hören, aber die Fische versammelten sich und streckten ihre Köpfe aus dem Wasser. Als die Menschen der Stadt dieses Wunder sahen, bekehrte sich fast die ganze Bevölkerung der Stadt und glaubte an Christus. Antonius starb 1231 bei den Klosterfrauen von Arcella in Padua. Er wurde zunächst in S. Maria Maggiore in Padua beigesetzt. 1236 wurden seine Gebeine in Anwesenheit von Johannes Bonaventura in die zu seinen Ehren neu gebaute und ihm geweihte Basilika in Padua übertragen.

Der Heilige Johannes Bonaventura

Auch der Heilige Johannes Bonaventura trug bei seiner Geburt einen anderen Namen als in seinem späteren Leben. Sein ursprünglicher Name war Giovanni di Fidanza. Er wurde als Sohn eines Arztes geboren.

Eine Legende erzählt, dass Bonaventura als Kind schwer krank gewesen war. Seine Mutter brachte ihn dann zu Franziskus von Assisi. Nach dem dieser ihn gesegnet hatte, war er geheilt. Als Franziskus 1226 im Sterben lag, besuchte ihn die Mutter wieder mit ihrem nun gesunden Kind. Als Franziskus den Jungen sah, rief er über dem Kind aus: „oh buona ventura”, „oh gute Fügung”, was später zum Ordensnamen von Giovanni wurde. Nach seinem Studium trat Giovanni unter dem Namen Bonaventura dem Franziskanerorden bei.

Bonaventura setzte sich für den in der damaligen Zeit noch relativ unbekannten Bettelorden ein. 1257 wurde Bonaventura Ordensgeneral der Franziskaner. Nach langer Sedisvakanz (der Begriff stammt von den Lateinischen Worten „sedes“ = Stuhl und vacans = leer/unbesetzt ab und bezeichnet den Zeitraum, in dem ein Amt, insbesondere ein Bischofsamt unbesetzt ist) wurde 1271 auf Bonaven­turas Vorschlag Gregor X. zum Papst gewählt. Dieser ernannte ihn 1273 zum Kardinal und Bischof von Albano. Bonaventura starb in Lyon und wurde in der dortigen Franziskanerkirche begraben, die heute seinen Namen trägt. Er ging als großer Kirchenlehrer in die Geschichte ein. Schon zu Lebzeiten erhielt Bonaventura den Ehrentitel „Doctor devotus” für seine aufopferungsvolle Arbeit für den Orden und als bekannter großer Theologe den Ehrentitel „Doctor seraphicus“, was soviel bedeutet, wie „engelsähnlicher Kirchenlehrer“.

Tabernakel/ewig Licht/Pelikanfigur/Taufbecken

Den Tabernakel findet ihr auf dem Hochaltar. Die Darstellung der Kreuzigung Jesu. Der Tabernakel ist ein wichtiger Ort in der Kirche. Darin wird das gesegnete (konsekrierte) Brot aufbewahrt.

Das „Ewige Licht“ ist vorne im Altarraum, an der Wand neben dem Hochaltar, in einer Wandhalterung mit rotem Glas. Das Öllicht wird oft erneuert, damit es nie erlischt. In jeder Katholischen Kirche in der ein Tabernakel ist, werdet ihr ein „Ewiges Licht“ ganz in der Nähe des Tabernakels finden.

Auf demTabernakel befindet sich neben zwei Engelfiguren auch eine Pelikanfigur. Warum findet man den Pelikan gerade auf dem Tabernakel?

Dazu gibt es eine einfache Erklärung: Der Pelikan, der seine Jungen füttert, symbolisiert Jesus. So wie der Pelikan sein Leben für seine Kinder geopfert hat, hat sich Jesus für die Menschen geopfert. So ist der Pelikan ein Zeichen für die Kreuzigung und für die Eucharistie.

Im Altarraum steht das Taufbecken. Das Taufbecken, das zurzeit dort steht, ist aus Holz und stammt aus der Filialkirche Maria Heimsuchung in Löffelscheid. Das ursprüngliche steinerne Taufbecken, das zur Peterswälder Kirche gehört, befindet im Turm.

Kirchenfenster

Was Besonderes sind die großen Fenster. Sie tauchen die Kirche in ein geheimnisvolles Licht.

Farben spielen in alten Kirchen eine wichtige Rolle. Bestimmte Farben hatten schon in der Zeit vor Christus eine besondere Bedeutung. Das Christentum hat sie übernommen. Die Kirchenfenster findet überwiegend die Farben Rot, Blau und Grün. Diese Farben erinnerten an das Reich Gottes, seine Liebe, den Himmel und die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Eine besondere Rolle spielt die Farbe Gold. Sie war, da sie schon aus sich heraus strahlt und wertvoll ist, Zeichen für das himmlische Reich.

Im linken Fenster des Altarraumes seht eine Darstellung des Erzengels Michael. Sein Name bedeutet: Wer ist wie Gott.

Michael wird seit alters her als der Große Engel verehrt. Manche nannten ihn Engelsfürst. Der biblische Schriftsteller Johannes hatte einmal einen Traum. In dem schaute er, wie der Engelsfürst Michael mit anderen Engeln gegen böse Engel kämpfte, die selbst wie Gott sein wollten. Seit ungefähr 1500 Jahren wird am 29. September das Michaelsfest gefeiert.

Im rechten Fenster des Altarraumes eine Frau mit einem Palmwedel und einem Drachen erkennen. Diese Frau ist die Heilige Margareta. Der Name Margareta bedeutet übersetzt „Perle“. Margareta war Tochter eines Mannes aus Antiochia, der nicht an Christus, sondern an viele verschiedene Götter glaubte und diese verehrte. Er war ein so genannter Götzenpriester. Als Margareta noch jung war, starb ihre Mutter.

Da ihr Vater sie nicht alleine großziehen konnte, wurde Margareta an eine Amme übergeben, die auf dem Land wohnte. Margareta wuchs im christlichen Glauben auf und lernte als Christin zu leben. Als sie eine junge Frau geworden war, wurde sie von ihrem Vater abgeholt. Aus Angst davor, es könnten sich noch mehr Menschen zum Christentum bekennen, wurde Margareta zum Richtplatz gebracht und enthauptet. Bevor sie hingerichtet wurde, betete sie für die heilige Kirche und das Heil der Gläubigen. Über ihrem Grabe wurde später eine Kirche gebaut.

Fenster im Kirchenschiff

In dem runden Fenster auf der linken Seite des Kirchenschiffs eine Darstellung der Geschichte vom brennenden Dornbusch aus der

Geschichte Moses.

Rechtes Fenster: im runden Fenster auf der rechten Seite unter der Empore eine Frau, einen Engel und eine Taube erkennen. Auf einem Banner steht: Mir geschehe nach deinem Wort. Die Worte gab Maria dem Engel zur Antwort, als sie erfuhr, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen soll.Die Taube ist ein Zeichen für die Anwesenheit des Heiligen Geistes.

Die Figuren

Jesus am Kreuz

Das Kreuz ist das Erkennungszeichen der Christen. Es erinnert sie an den Tod Jesu und daran, dass Gott stärker ist als der Tod.

Anna Selbtritt

Die Holzfigur, die ihr rechts im Altarraum, in der Nähe Eures Taufbeckens ,nennt man Anna Selbdritt. Die Heilige Anna, mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind.

Das Wort „selbdritt“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet „zu dritt“.

In der Kirche findet man zwei Marienfiguren. Eine Darstellung zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Vor ihr steht ein Ständer für die Opferlichter.

Die Mariendarstellung auf der linken Seite des Altarraumes zeigt eine Pieta.

Diese Figur ist eine Kopie einer Mariendarstellung, die ursprünglich aus dem „Bildchen“ stammt. Da das Original wertvoll ist, wird es in Trier aufbewahrt. Im Bildchen findet man heute ebenfalls eine Kopie.

Die Patronen Petrus und Paulus

Der Apostel Petrus

Simon gehörte zu den ersten Jüngern Jesu und spielte eine wichtige Rolle im Jüngerkreis. Als Jesus sich einmal mit seinen Begleitern darüber unterhielt, wie wohl die Leute über ihn denken, da fragte er sie: „Und was haltet ihr von mir?“ Simon antwortete: „Du bist der Messias, der Sohn Gottes!“ Da nannte Jesus ihn Petrus, den Felsen, und fügte hinzu: „Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen! Dir, Petrus, werde ich die Schlüssel des Himmelreiches geben!“ (Mt, 16, 13 ff) Deshalb wird Petrus immer mit einem Schlüssel dargestellt.

Der Heilige Paulus

Weltreisender, Schriftgelehrter, Missionar, Häftling - Paulus hat viele Gesichter. Als Saulus kam er irgendwann im ersten Jahrzehnt nach Christi Geburt in Tarsus zur Welt. Über seinen Vater besaß er doppeltes Bürgerrecht; er war zugleich Bürger von Tarsus und vollgültiger römischer Bürger. Saulus wurde ganz im jüdischen Glauben erzogen, bevor er in Damaskus zum

christlichen Glauben übertrat.

Die Heilige Klara von Assisi

Klara von Assisi war die älteste Tochter eines adeligen Ritters und seiner Frau. Wahrscheinlich wurde sie 1193 in Assisi geboren. Als Jugendliche musste sie hausfrauliche Fertigkeiten und die lateinische Sprache lernen.Alles war vorbereitet, um den üblichen Lebensweg einer jungen adligen Dame zu gehen. Doch Klara machte allen einen Strich durch die Rechnung. Sie hatte einer Predigt Franz von Assisis im Dom gelauscht.

Klara war so von diesem Mann und seiner Predigt fasziniert, dass sie ebenfalls in Armut leben wollte. Ihr Entschluss stand fest. Bestärkt von Franz von Assisi und dem Bischof, beschloss sie, bei Nacht und Nebel zu fliehen. Ihre Eltern hätten ihren Wunsch nie verstanden und zugelassen.
So flohen Sie weiter in ein anderes Kloster. Es dauerte eine Weile, bis die Eltern die Entscheidung ihrer Töchter endgültig akzeptierten. Klara konnte sich endlich in San Damiano niederlassen.
Dort entstand nach und nach das erste Franziskanische Frauenkloster.

Klara lebte in Armut. Ihr Leben lebte Klara für Jesus und dafür, seine Geschichten zu erzählen. Immer mehr Frauen schlossen sich dem Orden an. So traten auch Klaras weitere Schwester Beatrice und ihre Mutter bei.
In ihrem Leben war Klara oft krank und schwach, weil sie auf so viele Dinge verzichtete.

Am 11. August 1253 starb Klara. Nur zwei Jahre später wurde sie heilig gesprochen.

Der Heilige Nikolaus

Der Heilige Nikolaus ist sicherlich der bekannteste Heilige. Nikolaus lebte als Bischof in der Hafen-stadt Myra in der heutigen Türkei. Von seinen Eltern hatte er als junger Mann großen Reichtum geerbt. Damit hat er vielen notleidenden Menschen geholfen. Er soll am 6. Dezember um das Jahr 350 gestorben sein.

Der Heilige Johannes Nepomuk

Johannes Nepomuk lebte ungefähr vor 700 Jahren. Sein Name stammt aus dem hebräischen und bedeutet: Gott ist gnädig.

Er wurde um 1350 in der Stadt Pomuk in Tschechien geboren, die heute auch den Namen Nepomuk trägt. Er setzte sich für die Rechte der Kirche gegenüber dem König ein. Im Jahr 1380 wurde er zum Priester geweiht .1389 Generalvikar des Erzbischofs in Prag.

Aufgrund von Auseinandersetzungen mit dem König wurde er am 20. März 1393 gefangen genommen, gefoltert, vom König selbst mit Pechfackeln angezündet, durch die Straßen geschliffen und dann in der Moldau ertränkt. Sein Leichnam wurde im Veitsdom in Prag bestattet. Schon bald verehrte man ihn als Märtyrer. 1729 sprach Papst Benedikt XIII. ihn heilig.

Die Heilige Barbara

Vor ungefähr 1700 Jahren lebte Sie in der Türkei, in der Nähe der heutigen Stadt Istanbul, Tochter eines reichen Kaufmanns. Seine Frau war früh gestorben. Wenn Dioskurus verreisen musste, brachte er Barbara in einen Turm, damit sie nicht mit Menschen zusammenkam, die ihm nicht gefielen oder die Barbara schaden konnten. Barbara ließ sich taufen und wurde eine Christin. Die Heilige Barbara ist Schutzpatronin der Bergleute. Auch in Peterswald wurde Bergbau betrieben. So entstand die „Barbara-Bruderschaft“. (siehe Bildchen) Ein Verein, der noch heute besteht. und sich vor allem um die Marienkapelle, „das Bildchen“ kümmert.

Auch noch heute schneiden die Menschen mitten im Winter am 4. Dezember, am Barbaratag, Kirschzweige vom Baum und stellen sie in eine Vase. Und zu Weihnachten – da beginnen sie zu blühen.

Kanzel/Orgel/Weihwasserbecken

Kanzel

Früher stieg der Pfarrer für die Predigt auf die Kanzel. Dort war er gut zu sehen und zu hören. Die Kanzel der Kirche wurde nachträglich aufgehängt und ist nicht begehbar. Sie wird nur als Schmuckstück benutzt.

Orgel

Auf der Empore. Sie ist Blasinstrument und zugleich auch ein Tasteninstrument. Die Orgel besteht aus Pfeifenwerk, Registerwerk und Gebläse.

Jede Pfeife lässt einen anderen Ton erklingen. Die großen Pfeifen erzeugen tiefe Töne, die kleinen Pfeifen hohe Töne. Die Pfeifen stehen in einem hölzernen Gehäuse.

Weihwasserbecken

Wenn man den Kirchenraum betritt, an den Wänden rechts und links neben der Eingangstür und an der linken Wand vor der Eingangstür zur Empore, die Weihwasserbecken.

Im Kirchenvorraum das alte Taufbecken. Es stammt aus dem Jahr 1657.

In dem bunten Fenster oberhalb des Taufbeckens ein Bild von der Taufe Jesu.

Rechts neben dem Treppenaufgang befindet sich das Kreuz. 1628 ging eine Frau mit ihrem Kind auf dem Weg von Peterswald nach Altlay oder umgekehrt. Unterwegs wurden sie von einem Gewitter überrascht und vom Blitz erschlagen. Der zurückgebliebene Ehemann und Vater ließ zum Andenken an seine Frau und sein Kind dieses Kreuz anfertigen und stellte es zur Erinnerung an die Unglücksstelle. In den 1960 er Jahren hörte Pastor Jäckel von dem Kreuz, nahm das Kreuz und brachte es in den Westerwald. Wurde aber später wieder zurückgeholt, und im Rahmen von Restaurationsarbeiten in den Turm eingemauert.

n der Wand gegenüber findet ihr ein Bild aus Kupfer, auf dem die beiden Kirchen der Pfarrei zu sehen sind. Die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul und die Filialkirche Maria Heimsuchung, Löffelscheid.

Das Kupferbild bekam Pastor Meures zu seiner Verabschiedung von der Kirchengemeinde geschenkt. Nach seinem Tod wurde es von seinen Angehörigen wieder der Gemeinde übergeben. Es fand dann im Turm seinen Platz.

Vier Glocken in unterschiedlicher Größe Drei davon sind von 1923. Aus einer Mischung aus Kupfer und Blei wurden die Glocken beim „Bochumer Verein I.“ in Bochum gegossen. Die kleinste Glocke ist jedoch die Wertvollste. Sie stammt aus dem Jahr 1463.

Alle Glocken haben auch einen Namenspatron. Die größte Glocke heißt „Sankt Petrus“ und wurde laut Inschrift von der Familie P. Schneider aus Amerika gestiftet. Daneben schlägt die Glocke „Sankt Paulus“, die von Familie Knittel, ebenfalls aus Amerika, gestiftet wurde. Über ihr hängt die Glocke „Sankt Antonius“, gestiftet von Familie Palkener aus Peterswald. Die kleinste der vier Glocken ist die Angelusglocke, die in der Katholischen Kirche morgens, mittags und abends zum Gebet läutet.

Marienkapelle "Bildchen"

Viele treue Pilger sind überrascht, das die Kapelle „erst“ 2008 ihr 150 -jähriges Bestehen gefeiert hat, glaubten sie doch aus Erzählungen und aufgrund der Existenz älterer, aus der Kapelle stammenden Figuren, das „Bildchen“ sei älter.

So, wie die Kapelle heute zu sehen, ist sie 156 Jahre alt. Doch den alten Chroniken zufolge, gab es schon lange Zeit vor der Errichtung der heutigen Kapelle im Wald bei Peterswald ein altes Kapellchen, ein so genanntes Heiligenhäuschen mit Marienbildchen.

Eine aus dem damaligen Kapellchen stammende „Pieta“ Muttergottes aus dem 14. Jahrhundert befindet sich im Diözesanmuseum in Trier.

Im Jahre 1762 hielt sich im Wald ein Einsiedler, namens Matthias Hillen auf, der einer Legende zufolge den Grundstein für die Errichtung einer Kapelle legte:

Demnach sah er auf einem Baumstamm ein Marienbild stehen, welches er an einen besser gelegenen, leichter zugänglichen Ort brachte, um den anderen Menschen die Verehrung zu erleichtern.

Am nächsten Tag stand das Bild jedoch aus unerklärlichen Gründen wieder an der Stelle, an der er es zuvor fand. „Matthes bau!“ hörte er im Traum eine Stimme sagen. Umgehend begann er daraufhin mit dem Bau eines Kapellchen.

Zu dieser Zeit wurde die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul neu gebaut und der Zelebrationsaltar von 1400 im „Bildchen“ als Antependium (Verkleidung des Altarunterbaus) übertragen. Fast 100 Jahre später, am 22. April 1858 begann man dann mit dem Bau einer größeren Kapelle.

Damals wurde überlegt, die Kapelle näher an den Ort zu bauen, da sie schwer zugänglich war. Mit dem Auto zugänglich ist sie erst seit einigen Jahren, so dass auch Ältere oder Kranke zum Bildchen kommen können.

Aufgrund der vielen Pilger sollte dort eine regelmäßige Messfeier möglich sein.

Nach der Fertigstellung sollte die Kapelle benediziert werden, aber die Bischöfliche Behörde stellte die Bedingung, dass Grund und Boden der Kirchengemeinde gehören müssen. Die königliche Regierung verweigerte jedoch die Genehmigung des Beschlusses von Kirchen- und Gemeinderat.Trotzdem wurde das Grundstück von der Zivilgemeinde übertragen.

1875 wurde das Bildchen „benediziert“ (gesegnet).

Von Trier erhielt die Kirchengemeinde dann auch die Genehmigung, Stiftmessen in der Waldkapelle zu halten.

Finanziell stand das Bildchen schon damals besser, als die Pfarrkirche da, so dass ein Drittel der Einkünfte für die Pfarrkirche verwendet wurde.

In der Nazizeit wurde sogar das Küster- und Organistengehalt vom Opfergeld aus dem Bildchen bezahlt, da die Bezahlung aus der Kirchenkasse gestoppt war. Das Bildchen war den Nazis ein Dorn im Auge. Dennoch wurde der Pilgerbesuch während des Krieges stärker. Es fanden aber fast nur private Wallfahrten statt. Die Menschen fanden im Bildchen einen Ort, um für ihre Soldaten zu beten. Während des Krieges gingen die Fenster der Kapelle zu Bruch.

Nach dem Krieg wurde das Bildchen unter Pfarrer Jäckel wieder hergestellt. Statt des Antipendiums kamen Teile des früheren Hochaltars und des Marienaltars aus der Barockzeit ins Bildchen, die Nachkriegsfenster wurden durch Kirchenfenster ersetzt, der Bau wurde trockengelegt und unter der Leitung des Konservatoramtes in Trier wurde der alte Anstrich wieder herausgeholt.

Die Figur „Anna Selbtritt“, die seit kurzer Zeit in der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul hängt, wurde damals wegen Diebstahlgefahr aus der Kapelle ins Pfarrhaus gebracht, da ein wertvolles Vesperbild aus dem 17. Jahrhundert bereits gestohlen wurde.

Dank der Barbarabruderschaft und einiger Peterswälder, wird der Kreuzweg, der zur Kapelle führt, als auch das „Bildchen“ selbst, in Ordnung gehalten. Auch heute sind noch täglich Pilger unterwegs und verweilen bei einem stillen Gebet in der Marienkapelle. Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt findet nachmittags traditionell eine Wallfahrt zum Bildchen statt. Anschließend lädt die Kirchengemeinde seit einigen Jahren alle Pilger zu Kaffee und Kuchen ins Gemeindehaus ein. Jeden Donnerstag Abend trifft sich der „Gebetskreis im Bildchen“ dort zum gemeinsamen Gebet. Wer einmal diesen besinnlichen Ort im Wald aufgesucht hat, kehrt immer wieder gerne dorthin zurück.

Text und Bild: Rebekka Langenbahn / Willi Kronz