recherchiert und zusammengestellt von Werner Miedreich
Wie dem Handbuch des Bistums Trier von 1952 zu entnehmen ist, entstand der Ort Grenderich aus einzelnen Hofhäusern, die den benachbarten Grafen und Herren, besonders den Herren von Beilstein-Winneburg, gehörten. Er wird urkundlich 1249 zum erstenmal erwähnt. Politisch gehörte er zur Vogtei Senheim und kam erst 1781 ungeteilt zu Kurtrier.
Die Pfarrei Grenderich war bis zur Zeit der französischen Herrschaft 1794 eine Filiale von Senheim. Die Einwohner kamen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts nach Senheim in den Gottesdienst. „1656 aber beklagten sie sich bei der Visitation, dass sie trotz ihres ansehnlichen Zehnten von über 100 Zentner Frucht noch immer keinen eigenen Sonntagsgottesdienst haben. Die Klage hatte Erfolg. Seit 1656 kam an den Sonntagen ein Franziskaner aus dem Merler Konvent nach Grenderich.“ (PfASenheim – Visitationsbericht 1656)
Pfarrei wurde Grenderich, als es 1802 dem Bistum Aachen zugeteilt worden war. 1824 kam es zu Trier zurück.
(aus der Festschrift zur 750-Jahrfeier 1989/ Schulchronik Grenderich)
Oben im Dorfe, auf der Wiese oberhalb Schreiners Haus, stand damals, im 15. Jahrhundert, eine alte Kapelle. Sie hatte nur einen Altar, war konsecriert, und unten war eine kleine Sakristei eingehangen. Patron der Kapelle war der Heilige Matthias. Die Kapelle war aber sehr baufällig und auch für das damalige Volk zu klein. Man beschloss daher, eine neue zu bauen; das war im Jahre 1738.
Der Platz zum Neubau wurde mitten im Dorf gewählt. Er ....... gehörte zu dem Hochgräflich Metternichschen Hofgute. Man tauschte ihn ein gegen ein Feld. Der Neubau der Kirche wurde dem Konrad Weber in Beilstein übertragen. ... Die Gemeinde leistete jedoch die Frondienste.
Markustag 1738 wurde der erste Stein zur neuen Kirche gelegt. Am 26. März 1747 wurde sie nebst drei Altären von Weihbischof Nalbach von Trier konsecriert.
Nachdem die 1738 gebaute Kirche alt geworden war, ließen die Pfarrer Jacob Selkes (1823 – 1826) und Nikolaus Müller (1832 – 1833) zahlreiche Sanierungen durchführen. Die Kirche lag aber sehr tief und sowohl die Holzarbeiten als auch das Mauerwerk vermoderten.
Der Zustand verschlechterte sich in zunehmendem Umfang, sodass man sich zum Neubau entschloss. So wurde schließlich am 3. März 1870 mit dem Abbruch der alten Kirche begonnen. Am Donnerstag, den 12. Mai 1870 wurde der erste Stein ins Fundament gelegt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 4.Juli 1870 durch Herrn Dechant Thiel aus Mittelstrimmig.
Die Amtschronik 1 der Bürgermeisterei Senheim von 1816 bis 1914 schreibt des weiteren folgendes:
„1871: Der im Jahre 1870 begonnene Neubau einer Kirche wurde fortgesetzt, und unter Dach gebracht, der Thurm bis zur Höhe des Kirchendaches aufgeführt, auch bis in den Winter hinein an der Herstellung des Gewölbes gearbeitet. (Seite 36 im Original)
1872: Die neue Kirche zu Grenderich wurde vollendet, der Thurm eingedeckt und die Verputzarbeiten ausgeführt (Seite 36 im Original).
Zu dem Gusse der drei Glocken wurde von seiner Majestät dem Deutschem Kaiser zehn Zentner Bronce ...... geschenkt“ (verändert nach Seite 37 im Original).
Die Einsegnung der Kirche sowie die der drei neuen Glocken geschah durch Herrn Dechant Thiel am 15. Dezember 1872. Die Einweihung der Kirche erfolgte am 26. Juni 1882 durch Herrn Weihbischof Dr. Kraft (aus der Festschrift zur 750-Jahrfeier1989 / Schulchronik Grenderich). 1904 Renovierung der Kirche: Im August wurde der Chor der Kirche gemalt von dem hiesigen Anstreicher Josef Welches aus Senheim.
Im Laufe des Jahres wurden 4 neue Statuen angeschafft: Mutter Anna, der Hl. Matthias, Marias Himmelskönigin und der Hl. Schutzengel. Dieselben wurden von einzelnen Familien geschenkt, der Hl. Matthias von einem Fremden
( verä. aus der Festschrift zur 750-Jahrfeier1989 / Schulchronik Grenderich).
(Auszug aus der Amtschronik Senheim nach Dr. Friedhelm Buschbaum)
Heinrich Diedrich | * 1735 in Fischbach/Clervaux | 1802 - 1803 |
F. Bonaventura Luchan | * 1753 in Senheim | 1803 - 1804 |
Wilhelm Josef Schäfer | * 1750 in Koblenz | 1804 - 1807 |
Franz Wilhelm Dinzen | * 1750 in Faid | 1811 - 1822 + |
Jacob Selkes | * 1799 in Koblenz | 1823 - 1826 |
Peter Büchel | * 1762 in Hillesheim | 1826 - 1830 |
Nikolaus Müller | * 1798 in Berglicht | 1832 - 1833 + |
Peter Becker | * 1804 in Dünfus | 1833 - 1840 |
David Roos | * 1804 in Rheinbrohl | 1840 - 1854 |
Peter Steinlein | * 1825 in Trier St. Barbara | 1855 - 1862 |
Peter Franz Polain | * 1829 in Trier | 1862 - 1889 |
Michael Geiler | * 1834 in Trier | 1890 - 1901 emeritiert |
Josef Matthias Rötter | * 1873 in Brohl | 1901 - 1909 |
Jacob Windhausen | * 1879 in Scheuern b. Neuerburg | 1909 - 1917 |
Johann Liesenberg | * 1884 in Cond | 1918 - 1958 |
Jacob Lauer | * 1919 in Bosen / Birkenfeld | 1958 - 1966 Mitverwaltung von der Pfarrei Mittelstrimmig |
Theodor Weber | * 1932 Niederlosheim | 1966 - 1970 |
Werner Jöbgen | * 1935 in Rech | 1970 - 1990 |
Rudolf Walter OMI | * 1933 | 1996 - 2001 |
Dieter Meier | * 1964 | 2001 - 2004 |
Eugen Ehses | * 1969 in Bernkastel | 2004 - 2013 entpflichtet |
Axel Feldmann | * 1977 in Neunkirchen | seit 2013 |
Im Frühjahr 1945, kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges, geriet Grenderich unter schweren Artilleriebeschuss. In der Nacht zum 12. März des Jahres 1945 schlugen die ersten Granaten ins Dorf ein. Vier Tage lang dauerten die Gefechte, bei denen neben mehreren Häusern auch der Kirchturm getroffen wurde. (verä.n. d. Ortschronik Grenderich)
Bereits 1960 hatten sich große Steine vom Turm gelöst und waren herabgefallen. Die Baupolizei wurde auf den schiefen Turm aufmerksam und schloss die Kirche am 22.11.1960. „Der Turm hatte sich später bedenklich vom Kirchenschiff gelöst, so dass angeordnet werden musste, durch den Seiteneingang das Gotteshaus zu betreten.“ (Rheinzeitung vom 04.02.-1961)
Mit Einlenken der Baubehörde durfte unter dieser Auflage weiter Gottesdienst in der Kirche gehalten werden.
Im Jahre 1961 wurde mit den Abbrucharbeiten am Turm begonnen und der Neubau schloss sich unmittelbar an. Dazu schreibt die Trierer Landeszeitung am 31.08.1962: „Am Sonntag und Montag feiert Grenderich das Kirchweihfest. Schutzpatron der Kirche ist der heilige Matthias. Leider ist die Kirche mit dem Bau des neuen Turmes noch nicht fertig geworden, aber die Arbeiten sind in vollem Gange....“ In der Ortschronik ist zu lesen, dass schon am 09.10.1962 das Kreuz auf dem Kirchturm befestigt wurde und Weihnachten 1962 zum erstem Mal die Glocken wieder läuteten.
„Genau 30 Jahre hat es gedauert, bis der Turm endlich aus seinem Rohbau-Zustand befreit wurde...“ schreibt die Rheinzeitung im März 1992. Nach einer Betonsanierung erhielt er eine komplette Naturschieferverkleidung. Als Turmbekrönung bekam er am 6. März 1992 ein Stahlkreuz mit einer Kupferkugel und einen mit 24 Karat Blattgold ummantelten Turmhahn.
In Herders Volkslexikon ist zu lesen, dass der Hl. Matthias, Apostel und Evangelist „an der Stelle des Judas aus den 72 Jüngern durch Los gewählt“ (Herder, Freiburg 1961, S. 1098) wurde. In Trier befindet sich die Matthiasbasilika, wo seine Reliquien aufbewahrt sind.
Nach der Profanierung der Herz-Jesu-Kirche in Neunkirchen/Saar, der Heimatkirche von Pastor Axel Feldmann, wurde die dort befindliche Reliquie des Apostels in die Matthias- Kirche nach Grenderich überführt, wo sie ihren neuen Platz im Altarraum gefunden hat.
Für etliche Wanderer ist sie ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit auf dem Weg über den Moselhöhenweg und so wie auch für zahlreiche Grendericher ein Ort zum stillen Gebet. Die Bitten und Herzenswünsche richten sich an die Hl. Jungfrau Maria und an den Hl. Josef, wie den auf Tafeln festgehaltenen Dankesworten zu entnehmen ist. Fast immer brennen hier Kerzen, die darauf schließen lassen, dass dieses alte Gebäude ständig Besuch erhält.
Gebaut wurde sie wahrscheinlich im 18. Jahrhundert und in den letzten Jahren renoviert.
Die Pfarreiengemeinschaft Blankenrath präsentierte sich in diesem Rahmen der Öffentlichkeit und demonstrierte mit Vorträgen, Demonstrationen und Informationsständen die Arbeit und die Leistungen, die in den einzelnen Pfarreien erbracht wird. Über den Tag verteilt wurden darüber hinaus angeboten: Spiele und Basteln für Kinder, Kinderchor, Mundartgedichte, Showstricken, Bibelgespräch, Kirchturmführung, offenes Singen, Sinnesparcours, Barfußpfad und vieles mehr.
Das ganze Geschehen spielte sich in und um die Kirche, im Pfarrheim und im Bürgerhaus ab.
Auch die Pfarrei Grenderich hatte hier einiges vorzuweisen. Es sind schließlich mittlerweile sechs Jahre, in denen die Aktion "MITEINANDER - FÜREINANDER" besteht, gepflegt wird und in ihrem Angebot wächst.
Zu den laufenden Projekten gehören:
Diese Angebote sind zum Teil "Dauerbrenner" oder werden nur sporadisch angeboten.